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Im Hubertenhaus in der Rathausgasse im Sept 2024

Hochzeitsgeschenk Ezgi am 30. September 2024

Hochzeitsgeschenk Ezgi

Hochzeitsgeschenk Ezgi am 30. September 2024

Neuestes Video von Wilhelm Bruhns
https://youtu.be/goTffVqGboE
Stand: September 23

Besuch an Helmuts Urnengrab am 27. November 2022

Helmut – in memoriam
27- November 2022

70. Geburtstag Max Olbricht

 

 

Hubertusmesse St. Martin

Ansprechpartner: Pfarrer: Pater Markus

Organist: Winfried Wagner wagner-winfried@gmx.de

Mesner: Herr Rees  0176 53155396

Sekretärin Frau Gohres

Telefon: +49 (0)761 32091

st-martin@kath-freiburg-mitte.de

Probelokal Hüttingerhaus Mooswald

Ansprechpartner: Maik Biermann 
Finanzen

  1. Vorsitzende: Stefan Schilinger
    ———————————————————————–
    Bürgerverein Freiburg-Mooswald e.V.
    ———————————————————————–
    Hutweg 35 | 79110 Freiburg i.Br. | Mobil: 0171-369 18 19
    E-Mail: mailto: bvmooswald.biermann@yahoo.de
    Internet: http://www.buergerverein-mooswald.de

Archiv unserer Auftritte:

2022

Hornbriefe von Martin Geyer

Der Hornbrief Juli 2021 – Parforcehorn mit Orgel

 

Hallo, liebe Leser,

Überblick

Unser Parforcehorn ist ein historisch eigenständiges Instrument, das im chorischen Klang mit anderen Hörnern seine Ausdruckskraft entfaltet, von zartfühlendem piano bis zum schmetterndem forte fortissimo. Auch in den Gottesdiensten – zumeist als Hubertusmesse ausgeübt – füllen die Hörner die Kirchen klanggewaltig. Die Vielzahl an Werken für Hubertusmessen lässt auch keine Langeweile zu.

Jedoch gibt es schon seit langem eine Erweiterung des Spektrums mit anderen Instrumenten, so auch mit der (Kirchen-) Orgel. Naturgemäß beschränkt sich durch die Nutzung dieses Instrumentes der Einsatz auf Kirchen.

Inzwischen gibt es eine reiche Literatur an Werken von Horn mit Orgel, verschiedenen Fantasien oder auch lustigen Stücken. Der Schwerpunkt ist aber die geistliche Musik über die komplette Liturgie – hier können wir wunderbar die Vielfalt des Klanges einer Hubertusmesse erweitern – aber auch verschiedene Kirchenlieder sind inzwischen gesetzt für den Einsatz Horn und Orgel.

An Stücken gibt es solche mit Solo-Horn mit Orgel, Duo-Horn mit Orgel, Werke die sich für Kleinbesetzung Horn mit Orgel eignen, aber auch die komplette Gruppe mit Orgel.

Aufstellung Hörner und Orgel

Die Aufstellung der Gruppe/des/der Spieler/s, sollte wenn möglich in der Nähe der Orgel sein, bei Abständen Orgel/Gruppe in großen Kirchen von mehr als 30 – 40 m dauert der Weg des Schalls von der Gruppe zum Organisten (der dann einsetzt) und zurück zur ersten Bankreihe, aber auch zur Gruppe eine viertel Sekunde. Das hört selbst der blutige Laie. Bei solchen Aufstellungen verbieten sich schnelle Stücke, die Orgel müsste sich auf langgezogen Akkorde beschränken!

Aber auch ein Sichtkontakt zum Organisten muss bestehen. Aushilfsweise für den Blickkontakt ist Videotechnik möglich – der Organist muss den Hornmeister sehen, sonst kommen sowohl Einsatz als auch Ende des Stückes nie zusammen!

Dass die Gruppe, der Spieler in der Nähe der Orgel zu leise wirkt, kann man durch vorheriges Testen vermeiden (entsprechende Registrierung der Orgel).

Welche Stücke (einer Hubertusmesse) eignen sich für das Zusammenspiel mit der Orgel?

Alle Stücke der Liturgie! So kann ein Introitus klanggewaltig mit allen Bläsern und Orgel einstimmen. Das Kyrie kann zart und solistisch anspruchsvoll mit einem oder zwei Bläsern und Orgel gestaltet werden. Der Auszug wiederum sollte groß klingen mit allen kräftigen Registern.

Welche Stücke gibt es?

Insgesamt kenne ich ca. 133 Stücke, die für Horn mit Orgel gesetzt sind. Davon stammen ca. 78 Werke aus 11 Hubertusmessen. Darüber hinaus gibt es ca. 43 Fantasien, also Stücke ohne direkten liturgischen Bezug, die sich für Konzerte eignen – und wohl eher den besseren Bläsern vorbehalten sind.

Circa 12 Weihnachts- und Kirchenlieder schließen sich an, hier gibt es die bekanntesten in verschiedenen Versionen (Ave Maria z.B.).

Ein Teil dieser Werke ist Public Domain, also frei erhältlich, darüber gibt es einige Publikationen, die sogar mehrere Messen enthalten.

Die Messen:

Titel der Komposition

Komponist

Arrangeur

Verlag

Besetzung

Anmerkung

Festliche Jägermesse in Es

Sollfelner Anton Othmar

  

4 Es + Orgel

mit Orgel

Grande Messe de Saint Hubert

Zusammenstellung verschiedener franz. Autoren

Baumann Hermann

 

4 D/Es

Orgel  von Klaesener Wolfgang

Grande Messe de Saint  Hubert – Kyrie

Cantin Jules

Viehböck Georg

 

1 Es-Solohorn

mit Orgel

Hubertus-Messe

Zilch Josef

  

4 Es

mit Orgel

Jagerische Maiandacht

Zilch Josef

  

4 Es

mit Orgel

Jubiläumsmesse

Sollfelner Anton Othmar

  

4 Es+ 4st. Männerchor+Pauke

mit Orgel

La grande Messe de St.Hubert

Cantin Jules

 

Public Domain

5 Pf.Es

mit Orgel

La grande Messe de St.Hubert

Obry

Huber Richard

 

1 Es

mit Orgel

Messe de Saint Hubert a Notre Dame de Strasbourg

Teknia Hervé

 

Eigenverlag, PD

1/3/4 Es mit Orgel

6 Einzelstücke mit Orgel

Musik zu St. Hubertus

Bartels + verschiedene Autoren

Arr.: Bartels Uwe

LJV

 Schleswig-Holstein

5 Es

mit Orgel

Waidhofener Jägermesse

Sollfelner Anton Othmar

 

Eigenverlag

4 Es mit Pauke und Orgel

mit Orgel

Die Fantasien

Besonders herauszustellen aufgrund der Vielzahl an Fantasien sind Hubert Heinrich (16 Arrangments, aus Trompe Enchantee mit Orgel in Es) und Teknia Hervé (14 Werke und Arrangments). Diese Werke sind länger und dem geübten Spieler vorbehalten. Die Werke von Teknia sind im Allgemeinen Public Domain und unter https://raddo-ethnodoc.com/ erhältlich. Sylvain Oudot hat leichte bis schwierige Literatur, auch viel mit Stopfen.

Titel der Sammlung

Titel der Komposition

Komponist

Arrangeur

Besetzung

Anmerkung

Konzertstücke und Suiten; Uwe Bartels Heft 2

Adiex a Saint Maurice

Rochard Gustave

Bartels Uwe

4

mit Orgel

 

AMAZING GRACE

trad.

Teknia Hervé

6

 Trompe und Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Aubade

Bourquard Marie Cecille

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Aux grandes orgues de Celles sur Belle

Archaimbault Pierre

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

Ave Maria

Oudot Sylvain

 

1

mit Stopfen + Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Ballade

Greisl Louise u.Annerose

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

Ballade en la M

Oudot Sylvain

 

1

mit Orgel

 

CE N’EST QU’UN AU REVOIR

trad.

Teknia Hervé

6

 Trompe in D und Orgel  und Vokal

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Complainte en Jura Suisse

Hafner Jean

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

Concerto No2 en RE H7D

 Haydn

Teknia Hervé

1

Trompe in D + Orgel

Konzertstücke und Suiten; Uwe Bartels Heft 4

Echo-Suite

Bartels Uwe

 

3

mit Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Etude

Conte Christian

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

GREENSLEEVES

Teknia Hervé

 

1

Trompe in D + Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Hilhot des Fichous

Chaudron Pierre

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Intermede

Conrad Gisele

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Konzertstücke und Suiten; Uwe Bartels Heft 7

Jagdsuite

Bartels Uwe

 

4

mit Orgel

 

JE VOUS SALUE, MARIE

Marquestaut Bernard

 

2

Trompe in D + Orgel

Konzertstücke und Suiten; Uwe Bartels Heft 8

Kleine Serenade

Bartels Uwe

 

3

mit 2 stimmigem Gesang, mit Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

L`ange des Gulov

Heinrich – Gulova Raphael 

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Le Dit de Citeaux

Laporte Henri de

 

3solo + 4

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

Le Rendez-vous de Chasse

 Rossini Gioacchino

Teknia Hervé

4

Trompe in D + Orgel

 

L’EAU VIVE

Béart

Teknia Hervé

6

mit Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Les ailes de la liberte

Fedry Jean Francois

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Les fleurs du printemps

Gresse Suzanne

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Meditation

Wilson Elisabeth

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

MELANCOLIE

Teknia, Hervé

 

2

mit Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Melodie des sables

Chalmel Gaston

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Repos a Grandville

Poidevin Bernard

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

Requiem

 Webber Andrew Lloyd

Teknia Hervé

6

mit Orgel

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Reverie

Archaimbault Jacotte

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

Trompe Enchantee mit Orgel in Es

Romance

Dornez Brigitte

 

1

Orgel: Griesser Jean- Jaques

 

Romance concerto N 3 cor Mozart trompe et orgue

Teknia, Hervé

 

1

mit Orgel oder Klavier

 

SERENADE

Schubert, Franz

Teknia Hervé

1

mit Orgel oder Klavier

 

Sonate au clair de Lune

Beethoven

Teknia Hervé

1

mit Orgel oder Klavier

 

SONATE N°1

Cherubini

Teknia Hervé

1

mit Orgel oder Klavier

 

Sonatine Adagio

Oudot Sylvain

 

2 + Orgel

Hörner in D und Orgel

 

Sonatine Allegro

Oudot Sylvain

 

1 + Orgel

Horn in D und Orgel

 

Sonatine minuetto

Oudot Sylvain

 

2  + Orgel

Hörner in D und Orgel

 

Sonatine rondo

Oudot Sylvain

 

1+Orgel

Horn in D und Orgel

 

Sous la voûte des cieux

Pareau Yannick

Org.:Berthoumieux

1

mit Orgel

 

Souvenirs des Alpes Suisses

Teknia, Hervé

 

1

mit Orgel oder Klavier

 

Souvenirs des Alpes Suisses

 Teknia Hervé

 

1

Trompe in D + Orgel

Konzertstücke und Suiten; Uwe Bartels Heft 3

Derniers Adieux

Joliot Henri

Bartels Uwe / Herz Th.

5

Lied; mit Stopfen

Kirchen- und Weihnachtslieder

Einige wenige Stücke sind bekannt: Marche Nuptiale von Richard Wagner (Hochzeitsmarsch).  Ave Maria in verschiedenen Arrangements, aber auch „Ich lobe meinen Gott“, EGB Lied Nr. 272 und natürlich „Großer Gott, wir loben dich“ – zu diesem schafft es normalerweise jeder Organist eine Begleitung zu spielen.

Aspekte der „Zusammenarbeit“ mit der Orgel

Hubert Heinrich spricht in seinem Werk „Die Trompe echantée“ einige interessante Aspekte der „Zusammenarbeit“ an:

Aus „Die Trompe echantée“ von Hubert Heinrich, Kapitel „Trompe und Orgel“

„Die Orgel an und für sich ist schon ein ganzes Orchester. Dennoch ist ihre Dynamik sehr relativ. Es ist ein Privileg, die Orgel mit der Trompe begleiten zu dürfen. Aber es birgt auch Risiken und Schwächen in sich.

  • Die Grundstimmung des Instruments: Manche der Orgeln haben nicht mehr die Originalstimmung und sind mit der Frequenz der Trompe von 440 Hz nicht kompatibel.

[Anm. d. Autors: Dies gilt es vor der Festlegung der Kirche zu testen, nicht dass dann zum Zeitpunkt des Auftritts die böse Überraschung kommt. Es ist der mögliche Umfang in dem ALLE Hörner der Gruppe einstimmen können zu berücksichtigen. Möglichst sollte dies bei gleichen Außentemperaturen getestet werden wie zum Auftrittszeitpunkt!]

  • Während die Orgel ihre Grundtonalität beibehält, variiert die der Trompe. Ist sie kalt, klingt sie tiefer, wenn sie genügend lang gespielt wird, steigt die mittlere Tonhöhe unter dem Einfluss der warmen Atemluft. Das bedeutet für den Bläser, dass er ständig seine Stimmung an die der Orgel anpassen muss.

[Anm. d. Autors: Auch Kirchenorgeln variieren in der Tonhöhe über den Jahresverlauf (Außentemperatur), jedoch nicht so stark und kurzfristig, wie es bei unseren Hörnern auftritt! Insbesondere bei Pausen zwischen den Stücken und kalter Witterung kann es zu erheblichen Tonhöhendifferenzen kommen – auch wenn z.B. ein oder zwei Stimmen bei einem Stück pausieren! Nicht gewickelte Hörner erkalten schneller als nicht gewickelte!]

  • Ein Natur- Blechblasinstrument hat auf seiner Skala einige Töne, die nicht der „wohltemperierten Stimmung“ entsprechen. (siehe vorne). Der Bläser kann nun entweder die nicht temperierten Töne anpassen oder die „Naturtöne“ beibehalten. Im zweiten Falle muss er die vorangegangene Note etwas höher oder tiefer anblasen, um so die Diskrepanz der natürlicherweise ungenauen Intervalle zu begrenzen. Diese Technik erwirbt man nach langer Praxis.

[Anm. d. Autors: Es gibt Stücke, bei denen man praktischerweise eine zu hohe Grundstimmung gegenüber der Orgel wählt und alle Töne abdeckt (runterdrückt), und nur bei dem einen höheren Ton den Kessel aufmacht (so z.B für die b`s im Solo Nr. 16 von Gaston Chalmel) – wesentlich ist die Musikalität des Solisten]

  • Der Trompe-Bläser spielt die Noten, die er liest. Gleichzeitig hört er das gemeinsame Ergebnis. In einer Art Spiel wechselseitiger Beziehung wird er Partner des Organisten. Diese geistige Übereinstimmung überträgt sich über kurz oder lang auf das Werk.
  • Wenn das Stück für die Trompe gestopfte Töne enthält, dann ist die Verständlichkeit der Melodie gefährdet durch die Schwierigkeiten mit der Tonmodulation. Ein gestopfter Ton verliert einen großen Teil seines Klangvolumens im Vergleich zum offenen Ton. Daher empfiehlt es sich, nachdem man den vorangegangenen offenen Ton schwächer angeblasen hat, den gestopften Ton stärker anzublasen um dann den nachfolgenden offenen Ton wieder zu dämpfen. Diese Übung erfordert ziemlich viel Feingefühl, aber auf lange Sicht wird sie zum Reflex.

[Anm. d. Autors: Hilfreich ist hierbei die Aufnahme des Stückes bei den Übungen und nachheriges gründliches Analysieren]

  • Die mit dem Instrument Trompe aus der Familie der Naturhörner erzeugten Intervalle sind mehr oder weniger korrekt. Die Ursachen sind vielfältig:
    o Die Qualität des Natur-Instruments.
    o Die Nachlässigkeit des Bläsers und/oder dessen unzureichendes Gehör oder auch seine mangelhaften technischen Fähigkeiten.
    o Ein Zufallsprodukt des Instrumentenbauers etc….
  • Beim Zusammenspiel mit der Orgel ist es unverzichtbar, den Rhythmus genau einzuhalten, auf Reinheit und Präzision der Töne zu achten und das Volumen der Trompe der jeweiligen vom Organisten gewählten Registrierung anzupassen.
  • Die Klangprojektion der Orgel unterscheidet sich im Allgemeinen gegenüber der Trompe. Erstere verbreitet sich gleichmäßig im Raum, während die Trompe ihn sehr direkt durchdringt. Es ist wichtig, diesem Umstand Rechnung zu tragen.

[Anm. d. Autors: Hierzu sollte ein musikalisch gebildeter Begleiter beim Üben die Klangausbreitung im Raum testen und entsprechende Regieanweisungen mit einfließen lassen]

Bekannte Bläser und Solisten, die sich auf diese Disziplin eingelassen hatten, hören oft nicht, dass die Intonation ihrer Darbietung nicht stimmt. Die Orgel irrt sich nie. Bei konstanter Temperatur sind ihre Töne und Intervalle von zweifelsfrei richtiger Stimmung.“

Besprechung einzelner wichtiger (schöner) Werke

Gebet der Jäger – Schantl (vier Hörner), Arrangement von Uwe Bartels
Sicherlich eines der bekannteren Werke des berühmten österreichischen Komponisten. Durch Uwe Bartels mit Orgelstimme ergänzt. Gut zu blasen, nicht schwer und macht viel Eindruck mit dem Solo/Duo/Trio-Part und der Oberstimme des ersten Horns! Ein gutes Messestück mit der ganzen Gruppe.

Adieux à Saint Maurice, Gustave Rochard (zwei Hörner), Arrangement von Uwe Bartels
Ein klassisches Stück von Rochard, ergänzt mit Orgel. Sehr wirkungsvoll

(Beide Werke aus „Konzertstücke und Suiten“ von Uwe Bartels, herausgegeben vomLJV Schleswig-Holstein)

Hommage aux Picqueux von Hubert Heinrich (Solo mit Orgel)
Ein Klassiker von Hubert Heinrich, gerne als Kyrie in Messen verwendet. Hier als Stück für Solohorn mit Orgel.
(aus „Die TROMPE ENCHANTÉE MIT ORGEL in Es“ von Institut Heinrich Hubert.

Introit von Tyndare (vier Hörner tutti) (aus La grande Messe de St.Hubert – Arr.Baumann, Edition Kersken&Bruns)
Ein prachtvolles Eingangsstück mit Kraft und Tempo.

Kyrie von Jules Cantin (zwei Hörner) (aus La grande Messe de St.Hubert – Arr.Baumann)
Ein schmachtendes, zartes Stück für zwei Hörner (das Original von Cantin mit Orgel ist beigelegt)
(Aus der Hubertusmesse von Tyndare, im Satz von Hermann Baumann.)

Ave-Maria von Sylvain Oudot (Solohorn/Orgel) (Satz in Es Martin Geyer, anbei)
Ein tolles Stück für die geübte erste Stimme, mit #-Noten, gute Stopftechnik verlangt, aber sehr gefühlvoll.

Was auch immer man sich nun aussucht, eine schöne Ergänzung bietet die Begleitung durch die Orgel allemal. Man muss nicht alle Messestücke mit Orgelbegleitung spielen, so spielen wir bis zur Predigt mit Orgel. Danach Stücke ohne – und das Schlussstück wiederum prachtvoll und voll mit ganzem Einsatz der Orgel. Wenn dann auch ein Stück für Solohorn dabei ist, entlastet das darüber hinaus den Rest der Gruppe.

Wenn sie Fragen dazu haben oder auch der Suche nach Stücken sind – einfach mal rüberrufen, ich bin gerne behilflich (0176-99399414, Martin Geyer).

https://www.parforcehornmusik.de/images/Hornbrief/2021-06_Gruppe_und_CD_Eschenbachtal/CDEschenbachtal.jpg

Herzlichst grüßt sie

Martin Geyer

Mit bläserischen Grüßen
Martin Geyer Dr. Peter Neu

 

Der Hornbrief August 2020 – Probenarbeit mit der Jagdhornbläsergruppe

Den Ablauf einer Übungsstunde hat Uli Wehner (ehem. Leiter der Musikschule Bad Königshofen und Leiter der Jagdhornbläser Bad Königshofen) in seinem Artikel „Probenarbeit“ trefflich beschrieben. . Einen herzlichen Dank, lieber Uli, für die Erlaubnis zur Verwendung.

Die Probenarbeit mit der Jagdhornbläsergruppe – Versuch einer Analyse

Ulli Wehner


Die „schnellste“ Probe
Man stellt fest, es sind zu wenig Interessenten da.

Bier her – Karten raus – das wars.

Die „schnelle“ Probe
Viermal Begrüßung ohne vorheriges Einblasen. Bis auf P 2 sind alle ruck-zuck platt.

Bier her – Karten raus – das wars.

Die „Hitparaden“- Probe
Auf Einblasen wird wegen der vorgerückten Stunde wie fast immer verzichtet.
Wöchentlich gleiches Programm:
Begrüßung – Hirsch tot – Sau tot – Reh tot – Fuchs tot – Jägermarsch Nr. 1 – 4, dann Jagd vorbei und Halali. Bei „Auf, auf …“ dünnt sich Fürst Pless 1 verdächtig aus, dafür zeigen P1 und P2 beim Solo eindrucksvoll, „wo der Hammer“ hängt.
Anschiss vom Hornmeister, dass man nie zu einem neuen Stück käme, verlegenes Hornausleeren der Pless 1 Bläser, bestätigendes Nicken bei Parforce 1 und 2; Pless 2 hält sich mit Meinungsbekundungen strategisch klug zurück, denn gleich heißt es:

Bier her – Karten raus – das wars.


Die „Diskussions“ – Probe
Egal was der Hornmeister vorschlägt – bevor es ans Blasen geht werden endlose (und fruchtlose) Diskussionen geführt. Fast jedes Stück ist angeblich immer oder auch:
„Zu hoch“, „zu schwer“, „zu lang“, „zu kurz“, „muss doch nicht sein“, „nervt total“, „immer nur, weil die Stelle im Parforce 1 so toll ist, müssen wir das x-mal blasen“. „haben wir noch nie bei einem Auftritt gebraucht“, „andere Gruppen können das doch auch nicht“, „bis zum Wettbewerb ist noch lange hin“, usw., usw., usw., …

Bier her – Karten raus – das wars.


Die „Macht’s doch was ihr wollt Probe“
Bekannte Stücke und Signale werden auf Zuruf der begeisterten Jagdhornbläserschar so lange wahllos nacheinander geblasen, bis Pless 1 an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gerät. Alte Gräben werden nun aufgerissen, denn Parforce 1 will noch einmal das „Hohe Wecken“, worauf Pless 2 unbedingt auf „Fröhliche Runde“ plädiert, um sich an der Parforcehorneinleitung zu ergötzen.
Das kann natürlich nicht ungesühnt bleiben und so folgt prompt der Wunsch von Parforce 2 nach dem „Alpenjäger“ („wolln doch mal sehen, was die Plessler noch draufhaben“). In Kürze ist der Ansatz zum blauroten Ring mit weißer Einlage gestampft, Schweiß rinnt, erste Drohgebärden. Deshalb: „Schluss für heute“

Bier her – Karten raus – das wars.


Die „akademische“ – Probe
Das Anstrengendste daran ist das Stehen.
Kaum endet der vierzigminütige Vortrag der Hornmeisterin/des Hornmeisters, wird die Pause angekündigt. Vorher schnell noch ein „Hirsch tot“, dessen Interpretation mit der eben überzeugend vorgetragenen Stilistiklehrstunde fast nichts gemein hat, da der Mund trocken und der Ansatz stocksteif ist.
„Macht nichts!“
Nach der Pause viel Kluges des musikalischen Leiters über dies und das, „man müsse bedenken“, „dürfe keinesfalls vergessen“ …
Ein etwas besser als das „Hirsch tot“ klingendes „Auf Wiedersehen“ beendet die Probe.

Bier her – Karten raus – das wars.


Verzeiht meine Übertreibungen, aber vielleicht könnte man das oben Geschriebene – eine gewisse Selbstironie schadet nie – für unsere Gruppenarbeit nutzen?
***


Wenn Sie an Verbesserungen interessiert sind, lesen Sie bitte weiter …
Über neunzig Prozent der Jagdhornbläser/innen sind Amateure – und das sollen sie auch bleiben
dürfen. Die Bläserproben finden außerdem in der Regel nach einem langen Arbeitstag statt. Der/Die Jagdhornbläser/in ist Mittler von Brauchtum, Geschichte und alten Werten an heutige Generationen mit einem Instrument, das sich über hunderte von Jahren in seiner Struktur wenig verändert hat.
Ein noch so enthusiastischer Jagdhornbläser (außer er ist vielleicht noch aktiv in einer Musikkapelle tätig), hat nur für sehr begrenzte Zeit „Ansatz“ zur Verfügung, da die Naturtonreihen einfach anstrengend sind.

Die Beweggründe Jagdhorn zu blasen sind sehr unterschiedlich. Von „Brauchtumspflege“ bis „Beim Anblasen der nächsten Treibjagd blamier´ ich mich nimmer“ bis zu „da wirst´ auf viele Jagden eingeladen“ oder „mir macht´s einfach Spaß in derer Grupp’n“ gibt es vielzählige Antworten.
Die Voraussetzungen und das Können der einzelnen Bläser sind in einer Gruppe oft sehr weit gestreut.
Anfänger, Fortgeschrittene, Profis, Pflichtbewusste, nicht ganz so Pflichtbewusste, Schaumschläger und Stille, ewige Besserwisser und ruhige Könner, urwüchsige Brauchtumspfleger und hartnäckige Stilisten – wir finden verschiedenste Persönlichkeiten. Eine Bläsergruppe ist ein Mikrokosmos unserer Gesellschaft – der Hornmeister sollte folglich ein Menschenfreund und Menschenkenner sein.
Diesen unterschiedlichen Voraussetzungen und Beweggründen soll in den nun folgenden Beispielen
für eine möglichst ausgewogenen Probenarbeit Rechnung getragen werden.

Die Planung der Probe durch den Hornmeister

Welches Stück will ich gezielt mit der Gruppe arbeiten und warum?

Dies erfordert eine vorherige Durchsicht der einzelnen Stimmen auf rhythmische oder technische Schwierigkeiten. Das vorherige Durchblasen, Pfeifen oder Singen der einzelnen Stimmen ist unbedingt erforderlich. Ein Blick in die Partitur verrät, wer was Wichtiges in der Stimme hat. Kleine Einzeichnungen sind oft sehr nützlich (Tempo, Lautstärke, Bindungen, Tonlängen …).

Auch Querverweise notieren, etwa: „ Diese Stelle ist rhythmisch genau wie bei dem Stück …“
Und vor allem: Welche Stimme hat mit einer anderen etwas gemeinsam? Fü2 mit P2, Fü1 und P1,
etc.
Welche Teile des Stückes sind gleich oder ähnlich?

Bei R. Stief ist der erste und der letzte Teil eines Stückes oft identisch. Folglich einen Teil proben = zwei Teile können. Es kann durchaus sinnvoll sein, den Mittelteil eines Stückes zuerst zu proben oder vielleicht zuerst sogar den Schluss?
Das Puzzle muss nur durchdacht und geplant werden, damit ein Erfolg bald hörbar wird.

Gedanken zur Interpretation eines Stückes sind wichtig.
Wenn keine Tempoangaben vorgeschrieben sind, kann man sich durchaus auch am Titel
orientieren. Komponisten machen sich reichlich Gedanken über die Namensgebung ihrer „Schöpfungen“.

  • Intrade – feierlich, gemäßigt schreitend
  • Marsch – eher zackig und flott, rhythmisch fast aggressiv; Ausnahme – Trauermärsche
  • Fanfaren – wuchtig, strahlend z.B. „Fürstenbergfanfare“ oder
    – elegant filigran z.B. „Echofanfare“
  • Jagdphantasien – mehrere Teile mit unterschiedlichen musikalischen Themen
    z.B. „Hubertusgruß“, „Waldchoral“, „Ardenner Wald Marsch“,
    „Aus der Ferne“, etc.


Hier ist die Verdeutlichung über gemeinsame Bildvorstellungen ein gutes Hilfsmittel.

Als Beispiel dient hier einmal der „Hubertusgruß“:
Erster Teil: Ungestüme Vorfreude auf die kommende Jagd;
zerrende Hunde, temperamentvolle Halaliassoziationen, wilde Entschlossenheit der Jagdgesellschaft.
Zweiter Teil: Würdevoller Auftritt des Königs, majestätischer musikalischer Ausdruck. Lange durchgehaltene Töne. Feierliche Atmosphäre.
Dritter Teil: Solo der Parforcehörner ruft bestimmend die Jagdgesellschaft zusammen.
Vierter Teil: Eine Feldkapelle mahnt in das Parforcehornsignal durch Läuten zum Gottesdienst
und innerer Einkehr. Feierlichkeit und Schlichtheit stehen direkt nebeneinander.
Fünfter Teil: Schützen, Treiber und Hundeführer nehmen Aufstellung während immer noch das
Jagdthema in den Parforcehörnern zu hören ist (wie aus der Ferne.
Sechster Teil: Die Jagd beginnt jetzt so temperamentvoll und wild wie am Anfang des Stückes
bereits angekündigt wurde.

So, oder ähnlich könnte man sich ein Stück mit der Gruppe zurechtlegen.

Wichtig:

Eine einheitliche Bildvorstellung der Bläser bringt einen geschlosseneren Vortrag.

Die Aufstellung der Bläsergruppe beim Proben muss/soll nicht immer gleich sein. Das macht die Proben interessanter. Hier kann/soll der Hornmeister immer wieder einmal eine Veränderung ausprobieren, denn in der Praxis kann man oft nicht immer wie in der Probe Aufstellung nehmen oder mit allen Mitgliedern rechnen.
Die Aufstellung in der Probe immer wieder einmal verändern, das ist zielführend. Oft verlassen sich alle Bläser auf den „Führer einer Stimme“ und „hängen sich nur an“. Das kann anfangs für schwächere Bläser von Vorteil sein. Wenn jeder auf sich gestellt ist, kommen manchmal erstaunliche Erkenntnisse auf … „So habe ich das Stück noch nie gehört“ oder „Vielleicht sollte ich doch einmal zuhause diese Stelle üben?“.
Es soll sogar vorkommen, dass Bläser unterschätzt werden.

Das Einblasen der Gruppe

Da wird viel Unfug gemacht. Ganz schnell ist eine Gruppe nicht ein- sondern abgeblasen.

Bei der Anfahrt zur Probe kann jeder im Auto mit dem Mundstück Vorarbeit leisten. Töne rauf und runterziehen, aushalten, bekannte Melodien blasen und so weiter. Zu Beginn der Probe zunächst tiefe Töne ohne Aufdruck lange (Z.B. 4-6 Schläge lang) aushalten.

Auf richtige Tiefatmung (Tiefstellung des Zwerchfells) und gleichmäßige Luftführung achten. „Beim Ausblasen gegen den Hosenbund oder Rockbund drücken.“ Das Wort „Atemstütze“ nicht missdeuten, sonst geht die Elastizität verloren.

Nur hohe Luftgeschwindigkeit macht die Töne über c2 leichter. Töne auch ohne Zunge mit Zwerchfellschub anblasen: Ha = c1, He = g1, Hi = c2, e2 und g2. Zungenstellung beachten (a – e – i – ch).

Vorstellung der Tonhöhen nicht nach oben denken, sondern in die Ferne!
„Kerzen ausblasen“:
c1 -> 30 cm entfernt;
g1 -> 60 cm entfernt;
c2 -> 150 cm entfernt;
e2 -> 250 cm entfernt;
g2 -> 500 cm entfernt.
Diese Vorstellung bringt Schub in den Luftstrom und die Bereitstellung der Luft von der richtigen Zwerchfelllage aus.

Dann folgen rhythmische Stoßübungen. Z.B. Viertel-, Achtel-, Triolen- und Sechzehntel-Repetitionen. Zunge beim Anstoß hinter den Zähnen lassen. Nicht an „An-“, sondern besser an „Abstoß“ denken.

Erst dann stufenweise in die Höhe vorarbeiten:

Z.B.: „Aufbruch zur Jagd“ 2 – 3 mal. Pause: Lippe wird nun bis zu 30mal stärker durchblutet. Wenn sich ein samtiges Gefühl einstellt:

Vielleicht zweimal „Hase tot“ oder „Kaninchen tot“.
„Jägermarsch Nr. 8“ kurz und locker blasen.
Pause mindestens so lange wie geblasen wurde.

Beim Einblasen breites (portato) und kurzes (staccato) Spiel abwechseln.
z.B.: „Das Ganze“ und „Anblasen des Treibens“ sowie „Flugwild tot“ als Abrundung des Tonumfanges bis g2.
Eventuell noch ein hartes staccatiertes „Fuchs tot“ und ein sehr getragenes „Blatt schlagen“.
Man kann eine Gruppe durchaus mit gängigen Jagdleitsignalen einblasen. Maximal 8 bis 10 Minuten Zeit zum Einblasen aufwenden. Das reicht locker – sonst geht die Lust verloren.

Das Wichtigste beim Einblasen sind die Pausen und die Tiefstellung des Zwerchfelles. Hier wärmt sich wie beim Sportler die Muskulatur durch Mehrdurchblutung auf, wird elastisch und dadurch erst belastbar.

[Anm. Martin Geyer: mir selbst sind Gruppen bekannt, bei denen die Bläser das Einblasen eigenständig vor der Probe durchführen. So treffen sich alle um 18:45 zum selbständigen Einblasen, um 19:00 stößt dann der Hornmeister dazu!]

Die Lernphase

Das Einstimmen der Instrumente mit Stimmgerät ist normalerweise nicht bei jeder Probe nötig. Wenn ja, am besten auf c2 einstimmen mit vorher angeblasenem g1 (Quartsprung). Beim Stimmton den Hornmeister auf das Stimmgerät schauen lassen, sonst „biegt“ man die Töne evtl. nur hin.

Nun ist der beste Moment was Aufnahmefähigkeit und Leistungsbereitschaft betrifft. Die in der „Planung“ vorbereiteten Stimmen und Stücke können jetzt umgesetzt werden. Kleine Abschnitte mit den einzelnen Stimmen proben, so bleibt die Spannung erhalten. Nehmt den Bläsern die Scheu vor dem Alleine-vor-blasen. Besser nur 4 Takte oder bis zum ersten Wiederholungszeichen stimmenweise erarbeiten (Stimmen zuerst singen, dann blasen) und gleich zusammensetzen (schönes Erfolgserlebnis, wenn schon nach kurzer Zeit ein Klangbild des neuen Stückes entsteht), als das komplette Stück mit der ersten, dann mit der zweiten Stimme usw. komplett zu arbeiten. Der unbeschäftigte Rest der Gruppe wird schnell unkonzentriert und stört durch Unterhaltung oder unangebrachte Kommentare. Qualität der einstudierten Stellen vor Quantität setzen. Zügig arbeiten. Der stellvertretende Hornmeister sollte in die Probenarbeit einbezogen werden. Z. B. übernimmt er die Einstudierung einer oder mehrerer Stimmen oder einen Durchlauf. So kann der Hornmeister einmal einen Gesamteindruck bekommen.

Richtiges Anzählen: „Horn auf, blast an“ rhythmisch im Tempo des Stückes sprechen (Horn / auf / blast / an / rhythmisches Luftholen => Einsatz). Gemeinsames rhythmisches Einatmen ist Voraussetzung für einen exakten gemeinsamen Einsatz. Stücke immer vorher kurz ansingen. Praktisches Beispiel: Hirsch tot, Muffel tot.

Die Spielphase 

Nach der nun wohlverdienten großen Pause am besten Repertoirepflege betreiben. Bekannte Stücke wiederholen und so der Lern- die Spielphase folgen lassen. Das Selbstbewusstsein und der Spaß in der Gruppe werden hierdurch gestärkt, denn in der Lernphase gibt es genug kritische Momente („Ja stellt Euch doch net so an“ etc.), die in der Spielphase mit viel Lob wieder ausgebügelt werden, mehr Lob als Tadel bringt die Motivation, das noch nicht so Perfekte erreichen zu wollen. Zu viel unnötiger Tadel trübt die Stimmung. Man muss nicht jeden Fehler rügen um zu zeigen, dass man ihn gehört hat. Erkennen sollte man aber, ob es sich um einen grundsätzlichen Fehler oder nur um ein Versehen handelt (hierbei auf die Wiederholung achten).

Eine schriftliche Repertoireliste [der der Gruppe geläufigen Stücke] macht überdies dem Hornmeister das Zusammenstellen der Spielphase leichter.

Auftritte und Konzerte planen

Neben Ständchen, Beerdigungen und Jagden sollte einmal im Jahr ein größeres musikalisches Projekt geplant und hierfür Einstudierungsarbeit geleistet werden. Regelmäßiges Proben ohne Ziel läuft schnell ins Leere. Hier empfehle ich das Zusammengehen von befreundeten Gruppen (Ehrgeiz!), ein gemeinsames Konzert oder eine Hubertusmesse bringen Gemeinschaft, ein großes und abwechslungsreiches Programm, aktive Öffentlichkeitsarbeit und Richtung in die Probenabende. Alle zwei Jahre empfehle ich eine Teilnahme beim Landesbläserwettbewerb. Dieser „TÜV“ der Signale und der Literatur ist überaus hilfreich. Der Wettbewerb sollte nicht zum Prestigeobjekt werden.

Jagdhornblasen ist wichtiges Brauchtum und gleichzeitig die schönste „Nebensache“ der Welt!

In der Planung sollte so viel Demokratie wie möglich herrschen, schließlich sind wir eine Bläsergruppe. In der Leitung der Aufführung gibt es dann aber keine Diskussionen mehr. Ähnlich wie auf einem Schiff führt dann nur noch einer das Kommando. Danach im trauten Kreise ist Kritik ebenso erwünscht wie wichtig.

Diese Betrachtung ist keine Bedienungsanleitung für eine Bläsergruppe, sondern kann vielleicht die eine oder andere Anregung geben, Probenarbeit etwas effektiver, ein bisschen spannender oder einfach nur abwechslungsreicher zu gestalten.

Und wenn dann die Probe erfolgreich war, gibt´s nur noch eins:
Bier her – Karten raus – und das war´s !!

Ulrich Wehner (ehem.) Jagdhornbläsergruppe Bad Königshofen
Hornmeistertagung 2003 – ergänzt 2011

Der Hornbrief September 2020 – Integration neuer Bläser in der Jagdhornbläsergruppe

(entnommen dem „Handbuch für Hornmeister“, Martin Geyer)

Schwierig ist immer die Integration von neuen Bläsern in eine bestehende eingeschweißte Gruppe. Groß ist die Gefahr, dass (einzelne) Anfänger ein paar Mal teilnehmen und dann weg sind.

Neben den extra Anfängerproben, in denen man sich intensiv mit den Problemen jedes einzelnen Bläsers beschäftigen muss, sollte man auch während der Zeit der ersten Proben in der „großen“ Gruppe ab und zu wieder extra Anfängerproben machen. Diese können z.B. eine halbe Stunde vor der regulären Probe anfangen und sollten sich mit erkannten Problemen (z.B. beim Ansatz) oder dem Einüben der Stücke, die die „große“ Gruppe bläst, beschäftigen.

Es empfiehlt sich sehr, den einzelnen Anfängern einen Mentor, einen Ansprechpartner aus dem Bläserkreis an die Seite zu stellen. Zum einen hat man als Hornmeister genügend Aufgaben, zum anderen ist damit auch ein Anschluss direkt an die Bläser gewährleistet und nicht der Hornmeister der einzige „Verbindungsmann“.

Hilfreich ist es immer, wenn mindestens zwei Bläser neu in die Gruppe kommen. Die Anfänger kennen dann schon jemanden und bleiben mit mehr Wahrscheinlichkeit in der Gruppe. Die Jungbläser müssen vorbereitet werden wie sich die Gruppe verhält, ebenso muss vorab die „Alt-“ Gruppe über die Jungbläser informiert werden und motiviert werden, diesen alle Unterstützung und Hilfe zu geben.

Auch sollte man den Jungbläsern Informationen zum Ablauf, zu den Jahresveranstaltungen, zur Auftrittskleidung geben. Wenn dies schriftlich ist, umso besser. In meiner eigenen Bläsergruppe z.B. gibt es einen „Steckbrief“ der Gruppe mit Fotos (zum Namen erlernen), eine Bläseradressliste, einen Überblick über die Auftrittskleidung, eine Geburtstagsliste der Bläser und eine Liste der Jubilaren des Vereins (alles natürlich unter Einhaltung des Datenschutzes). Noten der grup­pen­­üblichen Stücke bzw. eine Repertoireliste sind hilfreich.

Eine Aufnahme in den Bläsergruppen-Chat (WhatsApp-Gruppe) oder die Mailverteilerliste ist obligatorisch.

Gut wirkt auch ein „Initiationsritus“: So kann man die Anfänger im Rahmen eines Festes oder zumindest eines formalen Akts in die Gruppe aufnehmen, z.B. mit einem Vortrag der Anfänger vor der Alt-Gruppe. Oder mit dem Bekanntgeben der neuen Bläser und dem Vortragen eines einfachen Signals bei der nächsten Hauptversammlung durch diese. Evtl. kann auch eine Bläsernadel nach Prüfung (Vortragen von Signalen) vergeben werden. Auch die Mitnahme der Anfänger zu Bläser-Seminaren wirkt integrierend

Der Hornbrief September 2021 – Hornspiel ist Leistungssport

Hallo, liebe Leser,

angeregt durch einen Vortrag von Professor Peter Arnold das Thema „Hornspiel ist Leistungssport“.

Luft ist für das Hornspiel – und das gilt umso mehr für das Parforcehorn als für das Waldhorn – DIE Kraft! Und deshalb ist es wesentlich genau dieses zu trainieren auf allen Ebenen.

Am Anfang steht die Kontrolle der Luftführung mit dem Atemtrainer (hier gibt es z.B. eine Vielzahl an Atemtrainern zur Übung der Luftkontrolle (gleichmäßiger Luftstrom). Mit diesen übt man den kräftigen und gleichmäßigen Luftstrom – nur dieser erreicht einen konstanten, nicht pendelnden Ton. Atemtrainer werden vorwiegend für Menschen mit Atembeschwerden angeboten – wir haben jedoch ähnliche Anforderungen bezüglich Kontrolle und Kräftigung des Atemstroms (z.B. bei Amazon).

Auch geeignet ist hier das Erzeugen eines Tons mit einer leeren Flasche. Auch dies erfordert Übung um einen konstanten Luftstrom zu erzeugen.

Vor allem für das Üben im Urlaub oder wenn keine Geräuschemission gewünscht ist, ist der „Markus Arnold Buzz-R French-Horn“ geeignet. Dieser simuliert den Gegendruck des auf das Mundstück gesteckten Instrumentes und ermöglicht ein Übungserlebnis, das dem Üben mit dem Instrument ansatz- und luftführungstechnisch sehr nahe kommt. Übungen dazu gibt es dann auf youtube. (z.B bei thomann.de). 

buzzrDurch die Löcher im Klangholz wird der Widerstand des Instruments simuliert und ermöglicht somit ein sehr leichtes Schwingen der Lippen. Dadurch ist der Buzz-R Tool für das Warm-up gut geeignet. Das Üben mit dem Buzz-R schult auch das musikalische Gehör und trainiert die genaue Lippenstellung, weil nicht automatisch wegen des Horns nur die Naturtöne erklingen. Somit muss der Bläser sehr genau intonieren.

Dazu gehört dann gleichfalls die Kräftigung der Lippenmuskulatur, die durch viele Übungen erreicht werden kann, wie zum Beispiel das „Bleistift mit den Lippen halten“-Übung. Der Bleistift lässt die Muskeln auf das Zentrum konzentrieren – dies bedingt ein automatisches Zusammenziehen der Lippenmuskulatur auf das Zentrum und fördert damit unseren gewünschten Ansatz. Dies ist eine Übung, die mit Anfängern immer genutzt werden sollte.

Immer wieder muss aber auch gesagt werden, dass bloßes „Powern“ mit Übungen nicht förderlich ist, sondern kontraproduktiv. Ein Leistungssportler arbeitet auch nicht 80% seiner Übungszeit an der Leistungsgrenze, sondern vielleicht 10-20%. Eine Stunde lockerer Waldlauf bei Puls 130 oder „Spurt und langsames Gehen“ im Wechsel sind gefragt. Ruhige Tonstudien in der Mittellage gespickt mit Pausentakten – und immer die Tonqualität und den präzisen Anstoß bzw. saubere Bindungen kontrollieren.

Keine Übung, aber wesentlich für die Tonsicherheit: mir persönlich wurde letztens wieder die (triviale) Erkenntnis bewusst, wie wichtig vor allem auch das 100%-ige Einatmen ist. Nicht 60 oder 80 %, sondern die 100 % Luftmenge tragen wesentlich zur Tonstabilität und -sicherheit vor allem in der hohen Lage bei. Dies macht den Unterschied aus, ob ALLE Töne stabil und sicher kommen oder Patzer dabei sind. Hier muss man sich immer wieder am Riemen reißen und bewusst tief einatmen, dann trägt dieser Flow (der „selbständige“ Druck, die Luft wieder herauszulassen) die Töne wie von selbst (bitte probieren!).

Um klangschön und (möglichst) fehlerfrei Horn zu blasen, muss man seine Komfortzone verlassen, muss man sich anstrengen und das auch während des gesamten Spiels beibehalten. Diese Anstrengung wird dann auch mit sicheren, stabilen und geformten Tönen belohnt.

Hornbrief November 2022

Der Hornbrief November 2022 – Der Jagdhornton


„Alle“ blasen wir Töne mit dem Jagdhorn – blasen wir damit „Jagdhorntöne“???

Mitnichten! Wie oft höre ich in der Praxis Töne, die zart beginnen, allmählich lauter werden, Töne, die am Anfang aufjaulen wie Hunde und am Schluss „ersterben“ (Tonhöhe geht nach unten). Töne, die am Anfang oder im Tonverlauf rattern oder ein unregelmäßiges Tonhöhenvibrato erklingen lassen.

Üben wir doch einmal konzentriert selbst und mit unseren Bläsern, analysieren was geblasen wird und was wir hier alles besser machen können. Gönnen wir diesem Thema ruhig einmal eine komplette Gruppenstunde, am besten mit den einzelnen Bläsern oder in einer Kleingruppe, so dass einer vom anderen lernen kann und auf Fehler einzelner eingegangen werden kann.

im Hornbrief vom Juli 2017 „Dynamikverlauf im idealtypischen Jagdhornton“ habe ich bereits die Dynamik im Jagdhornton erläutert. Dies muss natürlich beachtet werden und sollte genauso studiert werden.

Ziel muss das Erlernen des markant angeblasenen, intonatorisch stabilen klaren Jagdhorntons sein.

Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

  1. der Ton muss in allen Lautstärken gleichsam mit Akzent angeblasen werden.
  2. der Ton muss sofort da sein, ohne Flattern oder andere Nebengeräusche in allen Tonlagen.
  3. der Ton muss intonatorisch stabil sein, d.h. die Tonhöhe darf sich nicht im Tonverlauf verändern.
  4. die Tonhöhe darf weder beim kräftigen Anstoß (am Anfang), noch beim Beenden (zügiges Crescendo) die Tonhöhe verändern.
  5. der Ton darf nicht flattern, oder „rattern“.
  6. der Ton ist (fast) bis zum Anstoßen des nächsten Tons zu halten, d.h. es gibt keine Pause zum nächsten Ton (Ausnahme Staccato-Töne).

Jede Bedingung sollte einzeln geprüft und erreicht und erst im Anschluss kombiniert werden, bis alle Bedingungen gleichzeitig erfüllt sind.

zu 1.und 2.: siehe Hornbrief vom Juli 2017 „Dynamikverlauf im idealtypischen Jagdhornton“.

Der Ton beginnt mit einem starken Luftstoß, d.h. es wird schnell das Lautstärkemaximum (im Tonverlauf) erreicht. Die Zunge unterstützt diese „Explosion“, indem sie am Anfang die Lippen verschließt und erst nach einem Druckaufbau den Ton freigibt. DIE ZUNGE dient nur der besseren Genauigkeit – der Anstoß MUSS VOR ALLEM vom Luftstoß kommen (eine gute Übung ist immer, den Anstoß OHNE Zunge zu üben). Damit kann das Tonmaximum am Anfang, wesentlich verstärkt werden. Wichtig ist aber, dass die Lippen dazu nicht krampfhaft und fest verschlossen oder zugedrückt werden. Dies würde uns die Beweglichkeit und Geschwindigkeit nehmen (Explosion darf hier nicht überbewertet werden im Sinne von so laut wie möglich, vor allem darf der Ton nicht brutal oder „vulgär“ klingen. Das beste Bild ist immer noch das einer großen mächtigen Glocke).

Die Aussprache des Tons ist keinesfalls „ta“ sondern immer „da“ (oder „do“) wobei das d hart  (Lippen) wenn hart artikuliert wird und weich (Gaumen) wenn es weich artikuliert wird. Nach dem Anstoß findet sofort die „Entspannung“ statt, was man mit einer Laut-Entwicklung von a ->on darstellen kann (Giovanni Punto). N ist dann so etwas wie ein leichtes Verhallen des Tones im Finale.

Dieser Anstoß wird nie deutlich gelingen, wenn dies nicht mit der Bauchdecke unterstützt wird! Die so genannte Stütze, die angespannte Bauchdecke ist notwendig, damit die Luft-“Entladung“ nach oben geht und den Ton bildet und nicht quasi in den Bauch geht und damit die Kraft verpufft! Die Stütze (d.h. die Anspannung) hat bereits VOR dem ersten geblasenen Ton einzusetzen und nicht erst mit ihm (auch dies verursacht sonst einen ungenauen, nur diffusen Tonanfang)!

Der Anstoß wird auch nie deutlich gelingen, wenn nicht die Wangenmuskulatur bereits vorher gespannt ist (und bleibt). Anderenfalls geht der Luftstoß beim Aufblasen der Backen „verloren“, die Kraft verpufft quasi und der Ton setzt durch das „Aufblasen“  zu spät ein.

Wesentlich ist, dass diese Tonentwicklung bis zum Lautstärkemaximum innerhalb von ca. 2 – 3 zehntel-Sekunden geschieht, anderenfalls erlebt das Publikum dieses als ungenaues oder zu-spät-Einsetzen („Nachdrücken“), auch wenn man als Bläser der festen Überzeugung war „rechtzeitig losgeblasen zu haben“.

zu 3. und 4. „der Ton muss intonatorisch stabil sein, d.h. die Tonhöhe darf sich nicht im Tonverlauf verändern“

2017 07 dynamikverlauf4Durch die gewünschte Lautstärkenveränderung im Tonablauf kann es vorkommen, dass die Tonhöhe sich im Tonverlauf (unerwünscht) ändert. Der kräftige Anstoß produziert hohe Luftgeschwindigkeiten, die bei gleicher Lippenspannung einen höheren Ton erklingen lassen. Damit muss sich die Lippenspannung quasi gegensätzlich zur Lautstärke verhalten – an der lautesten Stelle muss entspannt werden. Ich erkläre die Lippenbewegung immer analog zum Bellen eines Hundes: „Wauuu“. Dies produziert eine kurzfristige Lippenöffnung/entspannung am Anfang des Tones und wirkt damit einer Tonerhöhung entgegen.

 Gleichsam muss beim Tonschluss die Koordination von
– (ganz kurzem) Schließen der Lippen
– (ganz kurzem) Beenden des Luftstromes
geübt werden. Wenn noch Luft geblasen wird bei geschlossenen Lippen, quietscht es, bei zu vorzeitigem Beenden der Luft erstirbt der Ton nach unten.

Sind hier die Lippen zu weit auseinander gehalten beim Blasen. Versuchen, die Lippen kompakter zu halten, die Öffnung zu verengen, vor allem horizontal (Mundwinkel mehr zusammen), OHNE die Lippen aufeinander zu PRESSEN!).Dito kann ein unruhiger Ton durch ZU WENIG Verwendung von Luft verursacht werden (dies tritt also eher auf, wenn der Ton leise geblasen wird). Wird der Ton mit viel Ansatzdruck und wenig Luft geblasen, wird die Tonhöhe zwar erreicht, aber die Steuerung des minimalen Luftstroms bedarf sehr viel Genauigkeit und diese wird oft nicht erreicht.

Zur Abhilfe sollte die Lippenspannung verringert und bewusst mit mehr Luft der Ton geblasen werden.
Eine vorbereitende Übung dazu kann das „Ausblasen der Kerzenflamme“ sein, da viele Bläser zunächst sehr sparsam mit ihrer Luft umgehen und sehr viel Animation brauchen um mehr zu verwenden.
Es sollte auch überprüft werden, ob die richtige Tonhöhe getroffen wurde. Wenn man NUR mit dem Mundstück bläst, kann überprüft werden, wie genau der Bläser intoniert. Das muss geübt werden. Je genauer der Ton getroffen wird, desto effizienter bläst der Bläser den richtigen Ton in der richtigen Tonhöhe ohne Nebengeräusche.

zu 5.: der Ton darf nicht flattern, oder „rattern“, nicht gepresst klingen.

Während die Phasen sich hauptsächlich in der Lautstärke unterscheiden, hängt der Klang (neben der Hornbauart und Mundstück) vor allem von der Lippenstellung ab. Wir müssen hier sowohl eingerollte als auch nach vorne gestülpte Lippen vermeiden. Der Ton muss ohne begleitendes Zischen oder „Schnarren“ klingen.
Evtl. wird die Zunge nach Tonanfang nicht aus dem Luftstrom geführt. Dazu kann man versuchen den Hohlraum im Mund zu vergrößern: wie beim Bass-Opernsänger (oder beim Zahnarzt) sich gedanklich ein „aaaaa“ vorstellen. Dadurch senkt sich die ganze Zunge im Mundraum ab, ein großer Resonanzraum wird gebildet. Eventuell das Bild eines Esels beim Tonwechsel bemühen: „iiiiii-aaaaaa“. 

Der Ton klingt als würde er durch eine Röhre geblasen. Mit den Nebenwirkungen „roter Kopf“, schnell ermüdenden Lippen und großen Mühen hohe Töne überhaupt blasen zu können. Zumeist werden hier die Lippen horizontal aufeinandergepresst (und nicht als ringförmiger Ansatz gestülpt und der Ton zwischen den „aufeinander gelegten“ Lippen durch einen (längeren) Kanal hindurchgepresst.).
Der richtige Ansatz ist ringförmig, die Lippen liegen auf den Zahnreihen und sind nicht nach außen gestülpt. Lippen dazu „steiler“ stellen, damit der Durchlass durch die Lippen für den Luftstrom nur kurz ist.

Es muss außerdem versucht werden die Lippen- (und Wangen-) Muskulatur ringförmig anzuordnen, vor allem ist es ungewohnt die Lippen von außen zur Mitte zu bewegen. Die Anordnung entspricht einem „süffisanten“ Lächeln.

zu 6.: der Ton ist (fast) bis zum Anstoßen des nächsten Tons zu halten, d.h. es gibt keine Pause zum nächsten Ton (Ausnahme Staccato-Töne).

Wichtig beim Übergang zum nächsten Ton ist, dass quasi KEINERLEI Pause gemacht wird, der Luftstrom – wenn er auch gegen Null geht – ist beständig. Die Zunge hat hier nur die Aufgabe den nächsten Tonanfang wieder deutlich zu markieren und darf dazu die Lippen quasi nur leicht touchieren, keinesfalls aber zwischen die Lippen gesteckt werden, da dadurch eine Zwangspause verursacht werden würde. Das führt ansonsten zum „gackernden“ Ton (Putt-Putt-Putt bzw. Tonende durch „ft“).
Wichtig ist, dass versucht werden muss den Luftstrom nicht aktiv anzuhalten, sondern – im Gegenteil – möglichst durchzublasen, beständig auszuatmen.

Während des gesamten Verlaufs des Tones ist darauf zu achten, dass die Lippenspannung die nachlassende Luftmenge ausgleicht, so dass der Ton weder am Tonanfang „überblasen“ wird und am Schluss der Ton auch nicht nach unten sackt.

Ich habe hier nur einige Denkanstöße angefügt, die Möglichkeit für Fehler sind unendlich. Nichtsdestotrotz wünsche ich viel Spaß und Erfolg beim Üben! 😉

Aus des Hornbrief September 23

Bedeutung der Reinigung des Horns

Letztens bekam ich ein ausgeliehenes Fürst-Plesshorn von einem meiner Bläser zurück. Mein altes „Premium“-Meister Dotzauer-Horn (nicht das abgebildete!), ein wunderbares intonatorisch perfektes Horn mit sattem Klang.

Was habe ich mich gewundert als ich dieses Horn vor dem Verstauen kurz mal angeblasen habe. Dumpf klingend, instabile Töne, SCHIEFE Töne, die man nicht sauber drücken konnte. Was war hier passiert.

Ein kurzer Blick durch den Stimmzug offenbarte schon das vermutliche Problem: Ofenrohr! Völlig dunkel, flaumüberzogen. Da war zu vermuten, dass es weiter drin auch so ausschaut.

Eine Komplettreinigung mit Bürstchen, Putzspirale, Seife und viel Wasser brachte dann absolut die Lösung. Alles war wieder sauber, wohl klingend, strahlend und intonatorisch stabil. Ein Horn, mit dem man gerne bläst!!

Siehe auch zu dem Thema: https://www.parforcehornmusik.de/index.php/hintergrundwissen/reinigen-von-jagdhoernern

Ergänzung: auf dem letzten Seminar die gleicht Situation: nach Reinigung von Mundstück und Stimmzug einer Mitbläserin war der Ton wieder strahlend und das Horn ließ sich leicht blasen. 

Aus dem Hornbrief Januar 2024

Auswahl des Mundstückes

Das Mundstück ist das Bindeglied zwischen Bläser (Lippen) und Horn. Es kommt ihm damit eine wesentliche Funktion zu was Tonfarbe, Tonqualität, Sicherheit, aber auch Ausdauer betrifft. Es sollte „bequem“ sein (breiter Rand) und die notwendige Abdichtung der Luft bewirken, muss aber dem Bläser auch Flexibilität beim Spiel erlauben (schmaler Rand).

Das standardmäßig mitgelieferte Mundstück ist zumeist ein Durchschnitt, der zwar vielen Bläsern passt, aber auch mit anderer Auswahl verbessert werden kann.

Während vor einigen Jahrzehnten bei den Fürst-Pless-Hörnern noch Mundstücke mit sehr flachem Kessel üblich waren, wird heutzutage in der Regel ein eigentlich für das Flügelhorn gedachtes Mundstück mit tiefem Kessel verwendet. Da unser Horn mit seiner Mensur eher dem Flügelhorn ähnelt (und weniger der Trompete oder Fanfare) eignet sich dieses Mundstück sehr für große Klangfülle und einen etwas wärmeren Klang, außerdem haben solche Mundstücke mit großem Kessel und großer Bohrung Vorteile für die Tonstabilität und Klangqualität (die früher gebräuchlichen Mundstücke sind sehr scharf im Ton!) (Flügelhornmundstücke sind häufig erkennbar an einer Kennzeichnung „FL“, während andere Typenbezeichnungen häufig herstellerspezifisch sind).
Preislich sehr günstige Flügelhornmundstücke gibt es z.B. von der Firma GEWA, diese nennen sich z.B. „GEWA-CUP Flügelhorn 5C“ (deutscher Schaft) und sind über Amazon oder Thomann.de zu beziehen. Preislich liegen diese bei ca. 16.- € (plus Versand).

Mundstücke werden heutzutage meist mit Edelmetallen überzogen (versilbert, vergoldet). Durch diese Oberflächenveränderung wird eine Oxidation durch Schweiß oder Speichel vermieden, außerdem entfallen allergische Reaktionen und ein „Messinggeschmack“.

Für den Außeneinsatz auf Jagden, vor allem in der kalten Jahreszeit bietet sich ein Mundstück mit Kunststoffrand an – es schont die Lippen. Die Tonqualität eines Metallmundstückes wird dadurch aber nicht ganz erreicht.

Die Auswahl beim Parforce-Es-Horn ist ungleich schwieriger, da die Vielfalt an Modellen sehr groß ist und heutzutage oft Waldhornmundstücke zum Einsatz kommen. Noch mehr als beim Pless-Mundstück entscheiden hier „Passung“ zum Klangstil der Gruppe und die persönlichen Erfordernisse der Bläser.

Was beeinflusst was?

(Grafiken mit freundlicher Genehmigung von Josef Klier GmbH & Co. KG Mundstücke in Diespeck)

Kleine Mundstücke erleichtern etwas die Höhe, engen aber den Raum zum Spielen und die Flexibilität ein (und erschweren vielen Bläsern das Blasen in der Tiefe. Je flacher der Kessel, desto leichter kommt man in die Höhe, desto schärfer wird aber auch der Klang.

Kesseldurchmesser:

   Der notwendige Durchmesser wird weitgehend von der Lippen- und Mundphysiognomie (Kiefer-, Zahnstellung, Muskulatur) definiert. Dieser muss so groß gewählt werden, dass die Lippe im Mundstück frei schwingen kann

Kesselform:

 2024 01 Mundstueck2  Sehr flache Kessel erzeugen sehr harte, scharfe Töne (eher für den Solo-Bläser), eignen sich aber gut für Bläser mit schmalen Lippen. Mit diesen Mundstücken sind eher hohe Töne zu erreichen. 
 2024 01 Mundstueck3  Mittlere Kessel haben das größtmögliche Klangspektrum und sind für die meisten Bläser geeignet. Der Ton ist in der Regel hell und klar 
 2024 01 Mundstueck4  Tiefe Kessel erzeugen einen satten, vollen, meist etwas weicheren Ton 

Mundstückrand:

2024 01 Mundstueck5Ein breiter Rand ermöglicht bequemes, ausdauerndes Blasen, schränkt aber die Beweglichkeit der Lippen ein (und damit die Möglichkeit schneller Tonwechsel). Bläser mit starken Lippen sollten eher breitere Ränder auswählen.
 2024 01 Mundstueck6  Schmale Ränder ermöglichen dagegen große Beweglichkeit (und damit schnelle Tonwechsel) und alle Zungentechniken. Sie erfordern aber mehr Kraft der Lippenmuskulatur, da ein geringer Lippenbereich den gleichen Tonschluss erreichen muss.

Bohrung

Die Weite der Bohrung bestimmt die mögliche Lautstärke. Sie sollte stets so groß gewählt werden, wie es das Leistungsvermögen des Bläsers zulässt. Zu enge Bohrungen setzen dem Bläser zu viel Druck entgegen, das Blasen wird schwer. Zu weite Bohrungen würden aber Bläser mit weniger Luftvolumen überfordern und ständiges Luftholen bedingen.

2024 01 Mundstueck7


 
  Die Weite der Bohrung bestimmt die mögliche Lautstärke. Sie sollte stets so groß gewählt werden, wie es das Leistungsvermögen des Bläsers zulässt. Zu enge Bohrungen setzen dem Bläser zu viel Druck entgegen, das Blasen wird schwer. Zu weite Bohrungen würden aber Bläser mit weniger Luftvolumen überfordern und ständiges Luftholen bedingen.
  Auswahl des Mundstücks Mundstückbauer bieten in der Regel einen Koffer mit einer großen Auswahl an Mundstücken zum Testen an (den man sich zuschicken lassen kann). Jedes neue Mundstück sollte länger und wiederholt getestet werden, nicht nur fünf Minuten. Mundstück sollte mit dem zur Verwendung beabsichtigten Horn getestet werden. Mundstück sollte angenehmes Kontaktgefühl vermitteln und alle beabsichtigten Töne sollten erreicht werden – im Zweifelsfall größer wählen. Bei Intonationsproblemen muss man sich erst an das neue Mundstück gewöhnen. Die Klangfarbe wird hauptsächlich durch die Kesselform bestimmt. Bei Problemen in der hohen Lage sollte ein Mundstück mit größerer Bohrung versucht werden.  

Aus dem Hornbrief August 2024 von Martin Geyer

Wie unterscheiden sich jetzt aber die Ansätze je nach Instrument:

Trompete

Der Trompetenansatz zeichnet sich durch seine relative Kompaktheit und Präzision aus. Hier sind die wesentlichen Aspekte:

1. Lippenposition und Mundstückgröße: Die Trompete hat ein vergleichsweise kleines Mundstück, das eine präzise Lippenposition erfordert. Die Oberlippe übernimmt die Hauptarbeit bei der Tonerzeugung, während die Unterlippe die Schwingung unterstützt. Die Lippen sollten fest, aber nicht verspannt sein, um eine saubere und stabile Tonproduktion zu gewährleisten.

2. Zungenposition und -einsatz: Die Zunge spielt eine wichtige Rolle bei der Artikulation und Kontrolle des Luftstroms. Für höhere Register wird die Zunge in eine höhere Position gebracht, um den Luftstrom zu beschleunigen. Bei der Artikulation verwenden Trompeter oft die Technik des „Single Tonguing“, „Double Tonguing“ oder „Triple Tonguing“ für schnelle Passagen.

3. Embouchure-Training: Trompeter trainieren ihre Muskulatur durch spezielle Übungen, um die Ausdauer und Flexibilität zu erhöhen. Lippenübungen und Mundstückblasen sind gängige Methoden. Übungen wie „Lange Töne“, „Flexibilitätsetüden“ und „Lippenstaccato“ helfen, die Kontrolle und Präzision des Ansatzes zu verbessern.

Übungen zur Verbesserung der Trompetentechnik

1. Lange Töne: Das Spielen von langen Tönen bei verschiedenen Lautstärken und in unterschiedlichen Registern hilft, den Ansatz zu stabilisieren und die Atemkontrolle zu verbessern. Diese Übung fördert die Ausdauer und die Fähigkeit, einen gleichmäßigen Ton zu halten.

2. Flexibilitätsetüden: Übungen wie die „Clark Studies“ oder „Lip Slurs“ trainieren die Flexibilität und helfen, geschmeidige Registerwechsel zu meistern. Diese Übungen erfordern eine präzise Lippenkontrolle und fördern die Beweglichkeit der Lippen.

3. Lippenstaccato: Das Spielen von Staccato-Passagen mit einem Fokus auf präzise und saubere Artikulation. Diese Übung stärkt die Zungenmuskulatur und verbessert die Kontrolle über die Tonproduktion.

4. Mundstückblasen: Regelmäßiges Üben nur mit dem Mundstück ohne das Instrument hilft, die Lippenmuskulatur zu stärken und den Fokus auf die Tonproduktion zu legen.

Waldhorn

Das Waldhorn stellt aufgrund seines großen Mundstücks und seiner engen Rohrführung spezifische Anforderungen an den Ansatz:

1. Lippenposition und Mundstückgröße: Das größere Mundstück des Waldhorns erfordert eine breitere Lippenposition. Beide Lippen tragen gleichermaßen zur Tonproduktion bei. Die Lippen müssen flexibel sein, um die weiten Registerwechsel zu bewältigen. Das Zentrum der Lippen sollte dabei fest, aber die Ränder entspannt sein, um eine gleichmäßige Schwingung zu ermöglichen.

2. Zungenposition und -einsatz: Die Zunge wird bei tiefen Tönen tiefer und bei hohen Tönen höher positioniert. Eine schnelle und präzise Zungenarbeit ist entscheidend für klare Artikulation. Waldhornisten nutzen oft Techniken wie „Legato Tonguing“ und „Staccato Tonguing“ sowie „Double Tonguing“ und „Triple Tonguing“ für schnelle Passagen.

3. Embouchure-Training: Waldhornisten verwenden Übungen zur Stärkung der Lippen- und Gesichtsmuskulatur. Flexibilitätsübungen und lange Töne sind besonders wichtig, um die Kontrolle über die verschiedenen Register zu behalten. Übungen wie „Bending“ (das absichtliche Verbiegen von Tönen) und „Lippentriller“ verbessern die Beweglichkeit und Kontrolle der Lippen.

Übungen zur Verbesserung der Waldhorntechnik

1. Flexibilitätsübungen: Übungen wie „Lip Slurs“ und „Bending“ helfen, die Beweglichkeit und Kontrolle zu verbessern. Diese Übungen trainieren die Fähigkeit, zwischen den Registern zu wechseln und die Intonation zu kontrollieren.

2. Lange Töne: Das Spielen von langen Tönen bei unterschiedlichen Dynamiken verbessert die Atemkontrolle und die Stabilität des Ansatzes. Diese Übung ist besonders nützlich, um die Ausdauer zu steigern und die Qualität des Tons zu verbessern.

3. Lippentriller: Diese Übung hilft, die Feinmotorik und die Präzision der Lippenbewegungen zu verbessern. Sie ist besonders nützlich für das Spielen schneller Passagen und die Kontrolle über die Intonation.

4. Mundstückblasen: Das Üben nur mit dem Mundstück stärkt die Lippenmuskulatur und fördert eine bessere Kontrolle über den Ton. Es hilft auch, den Ansatz zu stabilisieren und die Effizienz der Tonproduktion zu erhöhen.

Bedeutung der Atemstütze

Die Atemstütze spielt eine zentrale Rolle bei allen Blechblasinstrumenten. Sie bezeichnet die Kontrolle des Luftstroms durch die Atemmuskulatur, insbesondere das Zwerchfell und die Bauchmuskulatur. Eine gute Atemstütze sorgt für einen gleichmäßigen, kontrollierten Luftstrom, der für die Tonproduktion unerlässlich ist. Hier sind einige wichtige Aspekte der Atemstütze:

1. Kraft und Ausdauer: Eine starke Atemmuskulatur ermöglicht es dem Musiker, längere Phrasen ohne Erschöpfung zu spielen und eine gleichmäßige Klangqualität beizubehalten.

2. Tonqualität: Durch die Kontrolle des Luftstroms kann der Musiker die Klangfarbe und Dynamik des Tons beeinflussen. Eine stabile Atemstütze führt zu einem vollen, resonanten Klang.

3. Intonation: Eine gleichmäßige Atemstütze hilft, die Intonation zu stabilisieren, besonders in den höheren und tieferen Registern.

4. Artikulation: Die Atemstütze unterstützt auch die Zungenarbeit bei der Artikulation. Ein kontrollierter Luftstrom ermöglicht präzise und klare Artikulationen, sei es bei Legato, Staccato oder anderen Techniken.

Übungen zur Verbesserung der Atemstütze

1. Atemübungen: Tiefe Atemzüge nehmen und den Atem langsam und kontrolliert ausströmen lassen. Diese Übung stärkt das Zwerchfell und die Bauchmuskulatur.

2. Lange Töne: Das Spielen von langen Tönen bei verschiedenen Lautstärken hilft, die Atemkontrolle zu verbessern und die Ausdauer der Atemmuskulatur zu erhöhen.

3. Phrasenübungen: Längere musikalische Phrasen spielen und dabei den Atemfluss gleichmäßig halten. Dies verbessert die Fähigkeit, den Luftstrom über längere Zeiträume zu kontrollieren.

4. Blasübungen: Übungen wie das Blasen gegen einen Widerstand (z.B. durch eine dünne Röhre) können helfen, die Atemmuskulatur zu stärken und die Kontrolle über den Luftstrom zu verbessern.

Techniken der Artikulation

Legato Tonguing

Legato Tonguing ist eine Artikulationstechnik, bei der die Töne sanft und fließend miteinander verbunden werden. Die Zunge berührt dabei kaum das Mundstück, und der Luftstrom bleibt kontinuierlich. Dies ermöglicht eine weiche, fließende Tonfolge. Eine typische Übung für Legato Tonguing könnte so aussehen:

1. Spiele eine aufsteigende Tonleiter (z.B. C-D-E-F-G) und achte darauf, dass die Töne nahtlos ineinander übergehen.

2. Verwende dabei eine leichte Zungenbewegung, um die Töne zu trennen, ohne den Luftstrom zu unterbrechen.

Staccato Tonguing

Staccato Tonguing ist das Gegenteil von Legato. Hierbei werden die Töne kurz und präzise abgesetzt, indem die Zunge den Luftstrom kurzzeitig unterbricht. Eine typische Übung für Staccato Tonguing könnte so aussehen:

1. Spiele eine aufsteigende Tonleiter (z.B. C-D-E-F-G) und achte darauf, dass die Töne klar und kurz getrennt sind.

2. Verwende dabei eine schnelle Zungenbewegung, um den Luftstrom bei jedem Ton zu unterbrechen.

Double Tonguing

Double Tonguing ist eine Technik, die verwendet wird, um schnelle Passagen zu artikulieren, die mit einfachem Zungenschlag (Single Tonguing) schwer zu bewältigen wären. Dabei werden zwei Zungenbewegungen abwechselnd verwendet: „ta-ka, ta-ka“. Eine typische Übung für Double Tonguing könnte so aussehen:

  1. Spiele eine schnelle Tonfolge (z.B. C-D-E-F-G) und verwende dabei die Silben „ta-ka“ abwechselnd für jeden Ton.
  2. Beginne langsam und steigere allmählich das Tempo, um die Kontrolle über die Zungenbewegungen zu verbessern.

Triple Tonguing

Triple Tonguing ist ähnlich wie Double Tonguing, jedoch mit drei Zungenbewegungen: „ta-ta-ka, ta-ta-ka“. Diese Technik wird verwendet, um sehr schnelle Passagen zu artikulieren. Eine typische Übung für Triple Tonguing könnte so aussehen:

  1. Spiele eine schnelle Tonfolge (z.B. C-D-E-F-G) und verwende dabei die Silben „ta-ta-ka“ abwechselnd für jeden Ton.
  2. Beginne langsam und steigere allmählich das Tempo, um die Kontrolle über die Zungenbewegungen zu verbessern.

Spezifische Übungen zur Ansatzverbesserung

Lip Slurs

Lip Slurs sind Übungen, bei denen der Spieler zwischen verschiedenen Tönen wechselt, ohne das Mundstück zu verändern oder die Ventile zu betätigen. Sie trainieren die Flexibilität und Kontrolle der Lippen. Ein typisches Beispiel für eine Lip Slur Übung:

  1. Beginne auf einem Grundton (z.B. C).
  2. Gleite zu einem höheren Ton (z.B. G).
  3. Kehre zum Grundton zurück.
  4. Wiederhole diese Bewegung mehrfach.

Ein Lip Slur in Notation könnte folgendermaßen aussehen:

c-e-c-g-c-c‘

Range Studies:

Übungen, die sich auf die Erweiterung des Tonumfangs konzentrieren, helfen Posaunisten, die Kontrolle über die verschiedenen Register zu verbessern. Diese Studien erfordern eine starke Lippenkontrolle und fördern die Beweglichkeit der Lippen.

  1. Beginne mit einem Grundton (z.B. C).
  2. Spiele eine aufsteigende Skala bis zum höchsten Ton, den du sauber spielen kannst.
  3. Kehre zur Ausgangstonlage zurück.

Eine Range Study Übung könnte so notiert werden:

C – D – E – F – G – A – H – C‘ – H – A – G – F – E – D – C

Doodle Tonguing:

Doodle Tonguing ist eine spezielle Artikulationstechnik, die besonders bei Jazzposaunisten beliebt ist. Sie ermöglicht eine schnelle, flüssige Artikulation, die an das Zungenrollen erinnert. Übungen zur Entwicklung dieser Technik:

  1. Spiele eine Tonleiter und nutze dabei die Zunge, um jeden Ton leicht anzustupsen, als würdest du „doodle“ sagen.
  2. Variiere das Tempo, beginnend langsam und dann schneller werdend.

Eine Übung für Doodle Tonguing könnte so aussehen:

C – D – E – F – G – A – B – C‘ (jeder Ton wird mit einem sanften Zungenstoß artikuliert)

Zusammenfassung

Der Ansatz bei Blechblasinstrumenten ist entscheidend für die Klangqualität und Spielbarkeit. Trompeter und Waldhornisten haben spezifische Anforderungen an ihren Ansatz, die auf die Bauweise und das Spielverhalten ihrer Instrumente zurückzuführen sind. Übungen wie Lip Slurs, Range Studies und Doodle Tonguing helfen, die technischen Fähigkeiten zu verbessern und die Kontrolle über das Instrument zu erhöhen. Eine gute Atemstütze ist dabei unerlässlich, da sie den Luftstrom kontrolliert und somit die Grundlage für einen stabilen, resonanten Ton bildet. Durch regelmäßiges und gezieltes Training kann jeder Blechbläser seine Technik optimieren und seine musikalischen Fähigkeiten erweitern.